Das Nichts im öffentlichen Raum

und, was gibt’s Neues? Na nüscht, antworten Berliner im Dauer-Lockdown. Die Sonne scheint auf vom Leben leer geräumte Bürgersteige, die von unseren Füßen nur betreten betreten werden; Vögel flattern über jetzt schon zertretene Parkwiesen, auf denen das Wegbier in unseren Händen gegen eine Gehweg!-Brause eingetauscht worden ist – und Schatten des Verfalls fallen auf die von ihrem Sinn entleerten Shoppingcenter, die in diesen Zeiten der Stadt keinen öffentlichen Raum zu bieten haben. So streifen im Vorfrühling des Berliner Missvergnügens unsere Augen lieber über weite Felder, Seen und Wälder vor den aufgetürmten Steinen der Stadt. Und unsere Sinne erkennen die Weite in uns, die Kabarettist Josef Hader im Lockdown-Interview so beschreibt: „Das Nichts ist ein weites Feld, mit dem wir alle existenziell zu tun haben. Vorm Nichts steht ja jeder hin und wieder. Und am Ende sowieso.“ So fangen wir jeden Tag neu an. Fast aus dem Nichts.