66 Jahre und Brustkrebserkrankung: Kein Impftermin für Privatpatient:innen

Weil die Richtlinie fehlt, erhalten Privatversicherte mit chronischen Erkrankungen keine Impfeinladung. Der Senat hofft nun auf den Bund. Von Ann-Kathrin Hipp und Teresa Roelcke.

66 Jahre und Brustkrebserkrankung: Kein Impftermin für Privatpatient:innen
Foto: Kay Nietfeld/REUTERS

„Was können die Berliner Bürgerinnen und Bürger selber tun, um eine Impfung gegen COVID-19 zu erhalten bzw. die Mitmenschen dabei zu unterstützen?“ – das wollte Danny Freymark (MdA CDU) vom Berliner Senat wissen. Die Antwort: „Die Berliner Bürgerinnen und Bürger können die Bemühungen des Senats, allen Impfwilligen ein Impfangebot zu unterbreiten, dadurch am besten unterstützen, dass sie die Verlautbarungen des Senats zum Thema aufmerksam verfolgen und sich um einen Termin bemühen, wenn die Personengruppe, zu der sie unter Impfgesichtspunkten gehören, zur Impfung ansteht.“ Soweit, so die Theorie. Und damit zum Praxistest:

Nachdem uns die Berliner Gesundheitsverwaltung bereits in der vergangenen Woche keine Auskunft geben konnte, wer die chronisch Erkrankten Privatpatient:innen zwischen 65 und 70 impfbenachrichtigt, hat eine 66-Jährige Checkpoint-Leserin (Brustkrebs, Chemo abgeschlossen) sich bemüht, Informationen von ihren Ärzten, der Kassenärztlichen Vereinigung, dem Gesundheitsamt oder der Senatsverwaltung zu bekommen. Die immer gleiche Rückmeldung: „Für Sie gibt es keine Regelung, obwohl Sie aktuell impfberechtigt sind.“ Erneute Checkpoint-Anfrage in der Gesundheitsverwaltung: Aus „Wir sind mitten in der Abklärung und informieren sobald wie möglich dazu“ (CP vom Freitag) wurde mittlerweile: „Wir arbeiten da konzentriert dran und gehen aber auch davon aus, dass der Bund dies in einem Gesamtpaket zum Impfen durch die niedergelassenen Ärzte einer Lösung zuführen könnte“. Unterdessen im Roten Rathaus: Berlins Regierender fordert den Bund auf, „umgehend“ die Impfverordnung anzupassen, „damit Arztpraxen schon früher Impfungen vor allem für chronisch Kranke anbieten können“. Die Ärzte bereiteten bereits eine Pilotphase in Schwerpunktpraxen für Krebs- und Diabetespatienten vor…