„Vieles verbleibt Stückwerk“: Mobilitätsforscher bilanziert Berliner Verkehrswende

Berlin ist aktuell Deutschlands Stau-Hauptstadt, sagt Stefan Carsten. Er erklärt, was sich ändern muss, damit die Mobilitätswende noch gelingen kann. Von Ann-Kathrin Hipp und Thomas Lippold.

„Vieles verbleibt Stückwerk“: Mobilitätsforscher bilanziert Berliner Verkehrswende
Foto: Kay Nietfeld/picture alliance/dpa

Der Berliner Stadtgeograf Stefan Carsten, der sich seit Jahren mit der Zukunft der Mobilität beschäftigt, beschreibt die Amtszeit der scheidenden Verkehrssenatorin mit den Worten: „Vieles verbleibt Stückwerk. Mal hier mal dort, mal dies, mal das.“ Obwohl es das 2018 verabschiedete, „deutschlandweit einzigartige“, Mobilitätsgesetz erlaube, dem Umweltverbund – ÖPNV, Fuß- und Radverkehr – Vorrang einzuräumen, fehlt Carsten eine entsprechende Autokorrektur: „Nie gab es mehr Autos in der Stadt. Berlin ist die aktuelle Stau-Hauptstadt Deutschlands und die wohl einzige Metropole Europas, an der noch immer an einer Stadtautobahn gebaut wird.“ Die für ihn vier drängendsten Probleme, die eine neue Verkehrssenatorin (Männer mitgemeint), angehen muss:

1) Außenbezirke vor Innenstadt: „Der innere S-Bahnring darf nicht länger die Grenze für mobilitätsreiche versus -arme Räume darstellen.