„Klappe, die Zweite“ zur Verfassungsrichterwahl in Berlin
Die erste Kandidatin der Linken war bei der Wahl zur Verfassungsrichterin noch durchgefallen. Nun stellt sich HU-Professorin Lembke vor. Wird die CDU mitziehen? Von Ann-Kathrin Hipp
Diesmal könnte es klappen: Im Herbst war Lena Kreck als Kandidatin der Linksfraktion für ein Richteramt am Berliner Verfassungsgericht bei der geheimen Abstimmung im Parlament gescheitert, gestern stellte sich die Wissenschaftlerin Ulrike Lembke in den Fraktionen vor – und die Opposition signalisierte Zustimmung. Die FDP beschloss einstimmig, für Lembke zu votieren. Aus der CDU hieß es: Gute Vorstellung, wird gewählt.
Die HU-Professorin für Öffentliches Recht und Geschlechterstudien trat selbstbewusst auf, wies tuschelnde Staatssekretäre zurecht („Ich kann auch gerne rausgehen“), schlug Warnungen vor allzu forschem Auftreten der CDU-Fraktion in den Wind („Ich kenne männliche Verhaltensweisen, damit kann ich umgehen“) und wies auf die Güte ihrer Arbeit hin („Ich habe gezeigt: Das können auch Frauen.“). Nur, dass sie ihren Geburts- und Wohnort verschwieg, irritierte manche Abgeordnete (auch in ihrem schriftlichen Lebenslauf gab es keinerlei persönliche Angaben). Am Donnerstag wird sich zeigen, ob die Transformation der signalisierten Zustimmung in tatsächliche Stimmen funktioniert…