Schon seit 19 Jahren Dauerproblem: Der ewige Bauzaun in der Charlottenstraße in Berlin-Mitte
Seit fast zwei Jahrzehnten steht vor der Staatsbibliothek in der Berliner Charlottenstraße ein Bauzaun, obwohl deren Sanierung bereits vor drei Jahren abgeschlossen wurde. Von Daniel Böldt.

Wohl jeder Berliner hat seinen ganz persönlichen BER – eine Baustelle, an der er schlicht verzweifelt. Für Stephan Frucht, Vorsitzender des Kulturausschusses beim Verein Berliner Kaufleute und Industrieller (VBKI), gilt das für den Bauzaun auf der Charlottenstraße in Mitte auf Höhe der Staatsbibliothek. Seit rund 20 Jahren stehe dieser Bauzaun dort, echauffierte sich Frucht auf einer VBKI-Veranstaltung vergangene Woche im Bode-Museum. Dabei sei die Generalsanierung der Staatsbibliothek bereits seit 2021 abgeschlossen. Wie könne das sein?
So was lässt sich der Checkpoint natürlich nicht zweimal sagen. Das Bezirksamt Mitte antwortete auf eine Anfrage, dass die Bibliothek von 2005 bis 2021 saniert wurde, ein Teil der Straße wurde in dieser Zeit zur Baustelleneinrichtungsfläche. „Im Anschluss daran war durch die Senatsverwaltung geplant, die Charlottenstraße und die dazugehörigen Gehwege grundhaft instand zu setzen“, so das Bezirksamt. „Dies ist bislang nicht geschehen.“
Nachfrage also bei der Verkehrsverwaltung: Passiert da noch was? Antwort: Sie müssen jetzt ganz stark sein, Herr Frucht! Durch „erhöhten Aufwand an Klärungsbedarfen und Abstimmungen zwischen den Projektbeteiligten“ bei den Themen Entwässerung und Denkmalschutz, kam es zu Verzögerungen, teilte die Verwaltung mit.
Eine „erneute Verzögerung“ ergebe sich aktuell durch „die perspektivisch erforderliche Einbindung in das für den zentralen Bereich von Berlin-Mitte […] zu erarbeitende Verkehrskonzept“. Geplanter Baubeginn ist derzeit 2026 – sofern dann dafür noch Geld im Haushalt bereitsteht. Lang lebe der Bauzaun!