Wer macht das Rennen bei der SPD?

Apropos Spitzenkandidat: Wer zieht eigentlich für die SPD ins nächste Rennen (ist ja schon in zweieinhalb Jahren)? Eines der drei Vorsitzenden-Kandidaten-Duos im Doppelpack? Doch nochmal Franziska Giffey? Oder eine „Außenlösung“ (gibt es einen sozialdemokratischen Schäuble)? Vielleicht ein amtierender Regionspräsident in Hannover mit Berliner Regierungserfahrung?

Jedenfalls scheinen bisher weder der Frühling noch die Kandidierenden für den Vorsitz die Sozialdemokraten hinterm Ofen hervorzulocken: Nach Checkpoint-Infos aus der SPD waren am Sonntag von den mehr als 18.000 Mitgliedern gerade mal 6000 Stimmen eingegangen. Da geht noch was! Zumal es ja doch um etwas geht – nicht nur für die SPD, sondern für die ganze Stadt. In der neuesten Folge unseres Checkpoint-Podcasts (hier zu hören) haben wir gemeinsam mit unserer landespolitischen Korrespondentin Anna Thewalt die Lage analysiert – und sind dabei auf einige interessante Aspekte gestoßen.

Viel Betrieb ist jedenfalls in den internen Chatgruppen der SPD – deutlich wird, dass die einzelnen Lager von den Fans der jeweils anderen Seite (die es auch in den vermeintlich eigenen Reihen gibt) so gut wie gar nichts halten („Flachdenker!“), ihnen aber dennoch alles zutrauen, vor allem: miese Tricks („Jetzt stellen die sich auch noch als Opfer dar!“). Dabei hat sich durchaus herumgesprochen, dass der Checkpoint gerne mitliest. Im hier bereits eingeführten Gruppenaustausch der SPD Charlottenburg-Wilmersdorf schreibt die stellvertretende Fraktionschefin Ann-Kathrin Biewener:Grüße gehen raus an den Tagesspiegel hier in diesem Chat.“ Na, da grüßen wir doch höflich zurück!

Ein großes Thema im innerparteilichen Wahlkampf ist die Ausgabenkultur: „Wir müssen weg von der Umsonst-Stadt für alle“, fordert Ex-Staatssekretärin Nicola Böcker-Giannini, die im Team mit Neuköllns Bürgermeister Martin Hikel antritt – und damit die Ausgabepolitik des bisherigen Vorsitzende Raed Saleh angreift (auch das Duo Kian Niroomand und Jana Bertels stehen da auf Salehs Seite). Moment, wir zählen kurz durch… da fehlt doch jemand! Richtig, die Co-Kandidatin von Saleh, deren Namen sich die bisherige Co-Vorsitzende Franziska Giffey so schwer merken kann (CP v. 12.4.) und die sich bei Parteiauftritten gerne traditionell sozialistisch mit „Freundschaft“ verabschiedet – hier nochmal zum Mitschreiben (Sonderservice für die Wirtschaftssenatorin): Luise Lehmann heißt sie.