Migrantenorganisationen enttäuscht von Bildungssenatorin

Manche halten sie für überfordert, andere für rassistisch: Berlins Bildungschefin Busse hat einen schweren Stand. Jetzt kommt Kritik von migrantischen Initiativen. Von Julius Betschka

Migrantenorganisationen enttäuscht von Bildungssenatorin
Astrid-Sabine Busse (SPD), Berliner Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, genießt nach wie vor den Rückhalt der Regierenden Genossin Franziska Giffey. Foto: Britta Pedersen/dpa

Manche halten sie für überfordert, andere für rassistisch, Franziska Giffey steht zu ihrer Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse. Jetzt haben verschiedene migrantische Organisationen einen Protestbrief gegen Busse geschrieben. Erstunterzeichner sind unter anderem der Türkische Bund in Berlin Brandenburg (TBB), die Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland (ISD) oder der Verband für Interkulturelle Arbeit (VIA). In dem Schreiben, das dem Checkpoint vorliegt, steht Folgendes:

+ „Frau Busses Stellungnahme Anfang Juni 2022 über die von ihr getätigten Äußerungen hat bei den Unterzeichner*innen Enttäuschung hervorgerufen. Frau Busse bedauert, von Sarrazin zitiert worden zu sein. Eine ernsthafte Reflexion, Distanzierung und eine Vision von einer vielfältigen Bildungslandschaft war leider nicht zu erkennen."

+ „Wir wünschen uns eine Bildungssenatorin, die die Vielfalt Berlins akzeptiert, und statt Spaltung das Zusammengehörigkeitsgefühl stärkt. Eine Senatorin, die zu Eltern eine Bildungspartnerschaft in Augenhöhe anstrebt und ihnen unterstellt, dass sie das Beste für ihre Kinder wollen, und ihnen nicht vorwirft, dass sie Kinder wegen des Kindergeldes in die Welt setzen.“

+ „Eine Senatorin, welche die Schule als Begegnungsort des Kiezes sieht und nicht als Festung oder gar ‚Front‘, in der Werte gegen die Gefahr einer ‚Arabisierung‘ verteidigt werden.“

Fortsetzung folgt.