Einwanderungsland Deutschland?: Wie Berlin die Integration behindert

In der Theorie bekennt sich die Hauptstadt als „vielfältige Stadt zum Einwanderungsland Deutschland“. In der Praxis werden derzeit noch die Anträge aus dem Jahr 2016 bearbeitet. Von Lorenz Maroldt

Einwanderungsland Deutschland?: Wie Berlin die Integration behindert
Landesamt für Einwanderung Berlin Foto: dpa/Britta Pedersen

Zur Rubrik „Politische Theorie und tatsächliche Praxis“, heute: Einbürgerung und Integration.

Theorie: „Berlin bekennt sich als selbstbewusste, vielfältige Stadt zum Einwanderungsland Deutschland“ (Koalitionsvertrag, S. 19).

Praxis (I): „Wir bearbeiten gerade die Anträge aus dem Jahr 2016, Sie müssen sich noch gedulden.“ (Behördenauskunft an eine Frau, die seit 30 Jahren in Deutschland lebt, mit einem Deutschen verheiratet ist, zwei Kinder hat und vor einem Jahr einen Einbürgerungsantrag gestellt hat (vollständig, wie das Amt ihr bescheinigt)).

Praxis (II): „Nein, das wollen wir nicht, wir brauchen Hilfe in der Pflege.“ (Behördenauskunft an eine junge Frau aus Kamerun, ausgebildete Juristin, Zeugnisse in Deutschland anerkannt, Sprachkurse B und B2 bestanden, die eine Ausbildung zur Steuerfachgehilfin machen möchte).