Pannen bei der Wahlvorbereitung zu den Seniorenvertretungen

Berlin pflegt sein Image als Schmelztiegel kreativ gemanagter Wahlen weiter – nun erschweren „Formatierungsfehler“ die Bestimmung von Ü60-Vertretern. Von Stefan Jacobs

Pannen bei der Wahlvorbereitung zu den Seniorenvertretungen
Die Stimmabgabe wird älteren Personen in Berlin nicht gerade leicht gemacht. Foto: Imago/epd

Berlin pflegt sein Image als Schmelztiegel kreativ gemanagter Wahlen (CP von gestern) auch bei den im März anstehenden Wahlen zu den bezirklichen Seniorenvertretungen: Nachdem das BA Mitte einen vor 16 Jahren Verstorbenen zur Wahl eingeladen hatte (CP vom 31.01.) und bei anderen die Antragsmail ans IT-Dienstleistungszentrum als unzustellbar zurückkam, sind auf insgesamt 1000 Wahldokumenten in Steglitz-Zehlendorf und Tempelhof-Schöneberg falsche Geburtsdaten eingetragen worden. „Ein Formatierungsfehler im ITDZ“, erfuhr meine Kollegin Sigrid Kneist von einer Seniorenvertretung (mehr dazu heute im neuen Tempelschön-Newsletter); „Wirklich sehr ärgerlich“, sagt der Stadtrat. Gültig seien die Wahlscheine trotzdem. CP-Leserin Sieglinde O. wiederum, wohnhaft in Kreuzberg seit 1999, berichtet, sie sei zunächst dem Bezirk Reinickendorf zugeordnet worden. Auf ihre Reklamation hin habe sie nun die richtigen Unterlagen erhalten – in zweifacher Ausführung. Doppeltes Stimmrecht als Entschädigung für den Irrtum? Kreativ, aber illegal.