Knapp 700 Unterschriften gesammelt: Anwohner protestieren gegen fehlenden Lärmschutz an der geplanten TVO-Straße

In den Planungsunterlagen zur Tangentialen Verbindung Ost (TVO) steht, dass Teile der Strecke ohne Lärmschutz vorgesehen sind. Die betroffenen Anwohner sind davon wenig begeistert. Von Stefan Jacobs

Knapp 700 Unterschriften gesammelt: Anwohner protestieren gegen fehlenden Lärmschutz an der geplanten TVO-Straße
Foto: Stefan Jacobs

Am Verkehrslärmschutz zu sparen, scheint gerade ein Trend zu sein in der Berliner Verwaltung (Checkpoint von gestern und vorgestern). Betroffen ist auch das größte Straßenbauprojekt des Landes, die Tangentialverbindung Ost (TVO). Während die Befürworter – CDU, IHK und VDGN, personelle Überschneidungen inklusive – seit Jahren so tun, als wäre die Piste zwischen Marzahn und Köpenick die ultimative Rettung der von Stau und Lärm geplagten Anwohner um die parallele Köpenicker Straße, wird der Krach womöglich einfach umverteilt und nimmt in der Summe sogar zu: Im nördlichen Teil der ca. 7 km langen Neubautrasse sind nämlich über weite Strecken keine Lärmschutzwände vorgesehen, wie Anwohner beim Studium der ausliegenden Planungsunterlagen festgestellt haben. In kürzester Zeit haben sie knapp 700 Protest-Unterschriften gesammelt.

Anwohner Mirko N. berichtet dem Checkpoint von seinem Eindruck, nachdem er die Nachbarschaft im westlichen Teil von Biesdorf-Süd abgegrast hat: „Zwei Drittel stehen der TVO neutral bis ablehnend gegenüber, ein Drittel ist dafür.“ 90 Prozent der Angesprochenen hätten für besseren Lärmschutz unterschrieben, und die meisten seien erstaunlich schlecht informiert gewesen: „Die typische Reaktion war: ,Ach, gibt’s wieder eine neue Variante?‘ Die Zahl derer, die verstanden hatten, dass das jetzt die verbindliche Planung ist und die überhaupt wussten, dass bis zum 8. Juli Einwendungen möglich sind, war verschwindend gering.“