Schöner, heißer…Berlin! Warum die Hitze die wahre Zeitenwende dieser Wochen ist

Hitze I. Schöner, heißer, … wenn Sie jetzt nicht gedanklich mit „Layla“ oder „geiler“ ergänzen, haben sie in den vergangenen Tagen einiges richtig gemacht – nämlich den Kopf auf Durchzug gestellt. Mir geht es natürlich um seriöse Dinge: die vergangenen Hitzetage. 38 Grad hat der Deutsche Wetterdienst gestern Mittag an der Wetterstation Tempelhof gemessen. Am heißesten in der Region war es in Langenlipsdorf (Teltow-Fläming): 39,1 Grad wurden dort gemessen – ein neuer Rekord für die Messstation. Schön ist daran freilich wenig: Das bekamen gestern auch 400 Rekruten zu spüren, die ihr Gelöbnis im Bendlerblock hatten. 28 mussten mit Kreislaufproblemen behandelt werden, drei kamen ins Krankenhaus. Wir wünschen gute Besserung.

In Schöneberg hat eine Hitzeunterkunft für Obdachlose eröffnet. Wie es dort aussieht? Lesen Sie hier. Die Unterkunft, so klein sie sein mag, markiert eine Zeitenwende, die viel umfassender ist als die von Olaf Scholz beschriebene: Hitze wird auch in unseren Breiten immer häufiger menschenfeindliche Züge annehmen. „Die Frage der Klimagerechtigkeit ist auch eine Frage sozialer Gerechtigkeit und nicht nur ein Thema für Hipster“, sagt Berlins Sozialsenatorin Katja Kipping (Linke) dazu im Tagesspiegel-Interview. „Extremwetterlagen treffen die Ärmsten und Verletzbarsten besonders.“