Kind totgefahren – ein Monat Fahrverbot für BMW-Fahrer

Was kostet es, mit Tempo 70 auf der Busspur am Stau vorbeizurasen und dabei ein Kind totzufahren? Sie kommen nie drauf: 40 Tagessätze Geldstrafe (in diesem Fall à 5 Euro) und einen Monat Fahrverbot. So verkündet gestern vom Amtsgericht Tiergarten. Ein 23-Jähriger hatte mit Vaters BMW den Vierjährigen umgebracht, der neben seiner mit Einkäufen bepackten Mutter plötzlich bei Rot losgerannt war. Bei Tempo 30 wäre der Unfall vermeidbar gewesen, befand das Gericht, das der Mutter eine Mitschuld gab. Was lehrt dieses Urteil die Allgemeinheit? 1.) Wer durch massive Verkehrsverstöße ein Kind tötet, zahlt dafür so viel Strafe, wie ein neuer Außenspiegel (der alte traf den Jungen am Kopf) kostet, und muss vier Wochen BVG fahren. Und 2.) sollen Mütter gefälligst zu Hause bleiben, wenn sie keine Hand frei haben, um ihr Kind von asozialen Rasern fernzuhalten.