Bekommt Berlin ein Denkmal der DDR-Revolution?

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat vorgeschlagen, ein Denkmal für die friedliche Revolution in der DDR zu errichten. Wo aber sollte es stehen? Von Robert Ide
 

Bekommt Berlin ein Denkmal der DDR-Revolution?
Foto: Soeren Stache/AFP

Und, sind wir uns einig? Zumindest sind es viele in einem: Die Rede von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zum 30. Jahrestag der Einheit war nicht gerade revolutionär (Kommentar hier). Aber auch wenn Steinmeier im Gefühls-Hochamt in Schloss Bellevue zuweilen zu wenig Gefühl für die Verwerfungen im Osten aufbringt, so hat er doch einen interessanten Vorstoß gewagt: ein Denkmal für die friedliche Revolution in der DDR. Wo aber sollte das Mut machende Mahnmal für die Mutigen stehen? An der Orten der Opfer der DDR-Diktatur? Oder auf dem Terrain der Täter, etwa der ehemaligen Stasi-Zentrale in Lichtenberg?

„Die Stasi-Zentrale ist ein Ort der Repression, der Revolution und der Aufklärung“, sagt dazu der Stasi-Akten-Beauftragte Roland Jahn am Donnerstag dem Checkpoint. „Und der Bundestag hat schon vor einem Jahr beschlossen, die alte Zentrale der Macht zu einem Ort der Diktatur- und Demokratiegeschichte umzubauen.“ Vielleicht kein Zufall, dass die hier ansässige Robert-Havemann-Gesellschaft schon an einem Konzept für ein „Forum Opposition und Widerstand im Alltag einer kommunistischen Diktatur von 1945 bis 1990“ werkelt. Und vielleicht ja auch kein Zufall, dass Steinmeier im Januar genau hier zu Besuch bei den Akten und ihren Hütern war (mein Bericht von damals hier). Zu den Akten kommt diese gegenwärtige Geschichtsdebatte gewiss nicht. Denn die Bastille steht heute für eines: das Gelingen der Französischen Revolution.