IHK bemängelt Entscheidung in Schöneberg: Sogar die Berliner Wirtschaft kritisiert Schreiners Radwegestopp

Der Debatten-Verkehr um die Innenstadt fließt fröhlich weiter. Die jüngste Einlassung kommt von der Industrie- und Handelskammer – und die ist nicht erfreut. Von Christian Latz

IHK bemängelt Entscheidung in Schöneberg: Sogar die Berliner Wirtschaft kritisiert Schreiners Radwegestopp
Die Mittelinsel der Grunewaldstraße kurz vor dem Bayerischen Platz könnte verschwinden, um Radwegen Platz zu machen. Foto: Valerie Barsig/Tagesspiegel

Dass das verbale Angehupe und Geklingel weiter geht, dürfte auch daran liegen, dass Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) bislang nicht konkret erklärt hat, was an den bisherigen Plänen der nun gestoppten fünf Radwege schlecht war, außer mit diesem Satz: „Nicht verkehrspolitische Ideologie hat zu den Entscheidungen geführt, sondern allein die Verträglichkeit für alle Verkehrsteilnehmer.“

Umso bemerkenswerter ist, mit welcher Deutlichkeit am Donnerstag selbst die Industrie- und Handelskammer, der Spitzenverband der Berliner Wirtschaft, Schreiners Stopp für den Umbau der Grunewaldstraße kritisierte. „Natürlich bedauern wir sehr, dass ausgerechnet der Umbau der Grunewaldstraße in Schöneberg noch auf Eis liegt“, sagte IHK-Vizepräsident Robert Rückel. „IHK, Senatsverwaltung und weitere Stakeholder haben für den Bezirk gerade für diesen Straßenzug einen beispielhaften und umfassenden Beteiligungsprozess durchgeführt und gemeinsam Vorschläge entwickelt, wie eine gerechte Neu-Aufteilung des Straßenraums gelingen kann.“ Nur offenbar nicht gerecht genug für die Verkehrssenatorin.