Streit um Berliner Werbeplane: Riesen-Minion verdunkelt Haus in Prenzlauer Berg
In der Danziger Straße gab es an einem Baugerüst bisher eine „Wolt“-Liefertüte zu sehen. Nun ist es ein riesiges Minion aus Pappmaschee, dass den Bewohnern die Sonne nimmt. Von Margarethe Gallersdörfer und Lotte Buschenhagen

Stellen Sie sich vor, Sie schauen raus – und Sie sehen nix. Realität für die Anwohner der Danziger Straße 68 in Prenzlauer Berg: Bereits Ende letzten Jahres war ihr Haus während Bauarbeiten ganz in eine gigantische „Wolt“-Liefertüte eingehüllt. Die war zwar vom Amt genehmigt, die Unterleuchtung sowie die Ausdehnung über die Hausecke aber nicht – es folgte ein Streit mit dem Bezirk (die Morgenpost berichtete). Insgesamt war das Haus seit letztem November für fünf Monate verhüllt.
Seit kurzem nimmt ein noch absurderes Riesenplakat den Bewohnern die Sonne, diesmal samt 3D-Einsatz: „Das neuste Motiv der Gipfel der menschlichen Entwürdigung: ein riesiger Minion aus Pappmaschee“, schreibt ein Leser dem Checkpoint. „Wie kann das legal sein?“ Das Bezirksamt bestätigt dem Checkpoint: Die aktuelle Erlaubnis läuft bis Ende Juli, danach ist endgültig Schluss – Baugerüste dürfen höchstens sechs Monate für Werbeplanen genutzt werden. Der aktuelle 3D-Minion muss übrigens weg: Angebrachte Skulpturen seien „weder zulässig noch erlaubnisfähig“, man werde umgehend veranlassen, dass der Inhaber den Minion entfernt. Darauf eine Banane.