Christoph Gröners Bärendienst: Immobilienunternehmer will nun doch keine Bedingungen für Spenden genannt haben
es war ein Bärendienst, den der Immobilienunternehmer Christoph Gröner der CDU erwiesen hatte: Vergangene Woche sagte Gröner im Tagesspiegel-Podcast „Berliner & Pfannkuchen“, er habe zwei Spenden an die CDU über 800.000 Euro an die Bedingung geknüpft, dass Kinder im Kinderheim, die eine Behinderung haben, mehr Geld bekommen. „Das ist sozusagen schriftlich fixiert“, sagte der Unternehmer.
Moralisch mag das wenig verwerflich sein. Das Problem: Sollte es sich zugetragen haben, wie von Gröner behauptet, wären die Spenden wohl illegal. Nachdem bereits Berlins neue Regierender Bürgermeister Kai Wegner jegliche Absprachen bestritten hat, rudert nun auch Gröner selbst zurück. Er habe im Zusammenhang mit den Spenden „nie eine Bitte geäußert, einen Wunsch erklärt, noch eine Bedingung gestellt“, teilte Gröner am Dienstagabend mit. „Und wenn ich etwas anderes gesagt habe, dann war es im Affekt und sollte ausschließlich klarstellen, dass wir keinen wirtschaftlichen Vorteil davon haben, wenn wir eine Parteispende vergeben.“
Blöderweise sind Gröner die Aussagen gleich zweimal „im Affekt“ rausgerutscht ist. Bereits 2021 verknüpfte er die Spenden in einem Interview mit dem Deutschlandfunk fast wortgleich mit seiner Forderung nach mehr Geld für Kinder in Kinderheimen (hier zum Nachhören und Nachlesen).
Und nicht nur das. Gröner sagte damals im Zusammenhang mit seinen Großspenden auch: „Wenn das Bundesverfassungsgericht den Mietendeckel nicht abschafft, dann möchte ich auch, dass die CDU den nicht abschafft, aber modifiziert“. Für die Berliner CDU ist der Fall misslich. Ihre Zeit im Roten Rathaus beginnt so, wie die letzte aufgehört hat: mit erklärungsbedürftigen Verbindungen zur Immobilienbranche.