Was macht Berlin im Energie-Ernstfall?

Hauptstadt-Chefin Franziska Giffey (SPD) betete im TV ihr Krisen-Credo der letzten Wochen herunter. Beim Thema Stromausfälle wurde sie aber erstaunlich konkret. Von Daniel Böldt

Was macht Berlin im Energie-Ernstfall?
Berlins Regierende Franziska Giffey (SPD) als Fernsehgast. Foto: Screenshot ZDF-Mediathek

Eines muss man Markus Lanz lassen. Der Versuchung, die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey Donnerstag Abend in seiner Sendung danach zu fragen, ob sie nun immer noch ausgiebig duscht oder doch zur Waschlappen-Fraktion gehört, hat er widerstanden. Obwohl der Waschlappen durchaus prominent Thema war. „Wir haben die Sorge, dass wir durch den Waschlappen selber zum Waschlappen werden“, sagte etwa der Psychologe Stephan Grünewald in der Talk-Show.

Aber wir schweifen ab. Also nochmal zu Giffeys Auftritt: Die hatte anfangs Mühe – auch durch die zum Teil erratische Fragerei von Markus Lanz – ihre Punkte zu machen, fand aber nach einigen Minuten ihren Faden: Energieversorgungssicherheit, Energiesparen, Entlastungen betete Giffey ihr Krisen-Credo der letzten Wochen herunter.

Erstaunlich konkret wurde sie beim Thema mögliche Stromausfälle. Wenn im Winter alle ihre Heizlüfter gleichzeitig anschalten würden, müsse man schauen, wie man das Gesamtnetz stabil halten könne – dazu sei sie mit den Energieunternehmen im Austausch. Giffey: „Wenn man dafür an bestimmten Stellen für zwei bis drei Stunden angekündigt auf Strom verzichten muss, dann ist das ein Szenario, was vertretbar ist.“ Was nach Panikmache klingt, könnte sich am Ende als das herausstellen, was in der Corona-Pandemie gefehlt hat: eine Vorbereitung auf den (unwahrscheinlichen) Ernstfall.