Showdown an Berliner Beuth-Hochschule – Dekane werfen Präsidenten massives Missmanagement vor
Werner Ullmann soll dringend notwendige Stellenbesetzungen in der IT verschleppt haben – trotz Hackerangriff-Gefahr. Auch bei Fördermitteln soll es Mankos geben. Von Lorenz Maroldt
Vor dem Showdown an der Beuth-Hochschule an diesem Donnerstag (Beschluss über die Einleitung eines Verfahrens zur Abberufung des Präsidenten, CP v. 12.6.) wird es nach CP-Informationen eng für Amtsinhaber Werner Ullmann – der Ärger in den Gremien ist groß, die Dekane (die alle für die Einberufung der außerordentlichen Sitzung gestimmt haben) werfen ihm massives Missmanagement vor. So soll er dringend notwendige Stellenbesetzungen bei der IT verschleppt haben, trotz der Gefahr von Hackerangriffen. Zudem sei die Verwaltung zulasten der Studierenden „extrem ausgedünnt“, Drittmittel könnten derzeit nicht ordnungsgemäß verwaltet, abgerufen und ausgegeben werden, außerdem treffe der Präsident selbstherrliche Entscheidungen (u.a. über ein neues Logo, obwohl nicht einmal ein Leitbild vorliegt).
Eine Abberufung Ullmanns, der keine zwei Jahre im Amt ist, wäre in der Berliner Hochschulgeschichte ein beispielloser Vorgang – wegen dessen Amtsführung hatte bereits Vizepräsident Thomas Reck aufgegeben, sein Rückkehrangebot zur gemeinsamen Krisenbewältigung wies der Präsident zurück. Der 1. Vizepräsident Kai Kummert warf Ullmann daraufhin bei einer mehr als fünfstündigen Krisensitzung am 3. Juni „fehlenden Anstand“ vor – das klingt nach einer gründlich zerrütteten Dienstbeziehung. Hinter den Kulissen scheint Ullmann um sein Amt zu kämpfen: Der Präsident, so wird berichtet, versuche „Verschwörer“ mit dem Versprechen einer besseren persönlichen Ausstattung und zusätzlicher Stellen umzustimmen – Geld dafür dürfte die Hochschule aber kaum übrighaben.