SED-Aufarbeiter entschuldigen sich für Verharmlosung des DDR-Volksaufstands
Richtige Wortmeldung über den Tag hinaus: „Ich übernehme die Verantwortung dafür, an der Stelle haben wir offensichtlich Mist gebaut.“ Das sagt Jens Schöne, Historiker und stellvertretender Beauftragter für die Aufarbeitung der SED-Diktatur in Berlin. Wie berichtet, hatte das Abgeordnetenhaus mit Berufung auf die Aufarbeitungsstelle die blutige Niederschlagung des Volksaufstandes am 17. Juni 1953 in der DDR mit sowjetischen Panzern als „konsequentes Durchgreifen“ verharmlost. Der Tweet vom offiziellen Account des Landesparlaments, für den sich nicht nur die Vorsitzende des Kulturausschusses Sabine Bangert (Grüne) „fremdschämte“ und von dem sich die CDU-Fraktion am Donnerstagabend in einem Brief an Parlamentspräsident Ralf Wieland (SPD) distanzierte, ist allerdings trotz nachgeschobener Entschuldigung nicht gelöscht worden. Begründung: „Die öffentliche Debatte ist Teil der Demokratie.“ Ein sensibler Umgang mit der eigenen Geschichte allerdings auch.