Mehr als 50.000 Waffen registriert: In Berlin ist die Zahl bundesweit am geringsten

Eine Statistik, in der Berlin mal nicht ganz vorne steht? Privater Waffenbesitz! Allerdings hat die Stadt Probleme mit illegalem Besitz bei Personen mit extremistischem Hintergrund. Von Robert Ide und Lotte Buschenhagen

Mehr als 50.000 Waffen registriert: In Berlin ist die Zahl bundesweit am geringsten
Foto: dpa/Patrick Pleul

Ein guter Letzter ist Berlin in der Statistik zum privaten Waffenbesitz. Denn hier gibt es tatsächlich weniger Jägerinnen und Jäger und somit weniger registrierte Waffen als in allen anderen Bundesländern. Das liegt auch am langjährigen alliierten Status der einst geteilten Stadt: Im Osten war der private Waffenbesitz wie in der ganzen DDR nicht erlaubt, im alten West-Berlin durch die Alliierten weitgehend verboten.

53.340 Waffen gibt es aktuell im Land Berlin – vor allem halbautomatische Pistolen (15.210) und Repetierbüchsen (12.699). Das zeigt eine Auflistung der Innenverwaltung auf Grünen-Anfrage. In der langen Liste befinden sich außerdem 24 Maschinengewehre, ein Salutgewehr und eine historische Steinschlosspistole.

Beunruhigender als das ist wohl die Erkenntnis, dass der Senat Kenntnis von einem mutmaßlichen Reichsbürger mit Waffenerlaubnis hat, der auch eine Waffe besitzt. „Diese Person wurde bereits zu einem Widerruf angehört“, teilt die Verwaltung mit. Zudem wird ein illegaler Waffenbesitz bei drei weiteren Personen vermutet, die extremistischen Gruppen zugeordnet werden. Sie hatten sich im Internet mit Waffen gezeigt.