Kein Urlaub im Blauen: Viele Checkpoint-Leser verzichten auf Ferien in AfD-Regionen
Das starke Abschneiden der AfD in Mecklenburg-Vorpommern wirkt sich auch auf die Urlaubsplanung vieler Checkpoint-Leser aus. Sie wollen zum Beispiel nicht mehr an die Ostsee reisen – das sehen aber nicht alle so. Von Jessica Gummersbach und Sönke Matschurek.

Keine Lust auf Urlaub im Blauen? Gestern hatten wir gefragt, ob Sie ihre Urlaubsplanung wegen des starken Abschneidens der AfD in Mecklenburg-Vorpommern ändern. Wir haben dutzende Mails und Nachrichten bekommen. Eine Auswahl:
„Ich bin normalerweise 4x pro Jahr an der Ostsee“, schreibt Checkpoint-Leserin Sylvia N. Doch 35 Prozent für die AfD in Mecklenburg-Vorpommern hemmen ihre Reiselust: „Unter mehrheitlich rechtsradikaler Einstellung fühle ich mich nicht wohl.“ Auch für Peter H. kommt „Urlaub im AfD-Regionen“ für seine aus Afrika stammende Frau und ihn wegen starrender Blicke und Affenlauten „leider gar nicht mehr“ infrage, „selbst wenn wir damit der demokratisch gesinnten Restbevölkerung Unrecht tun“. Gisela U. meidet Usedom seit drei Jahren. „Es ist uns ein Rätsel, wie eine Gegend, die vom Tourismus lebt, derart fremdenfeindlich sein kann.”
U. Krabbe dagegen bleibt pragmatisch: „Was interessiert mich die Politik, wenn ich in Urlaub fahre?“ Auch Bettina B. lässt sich die Erholung nicht verderben: „So viel Ehre und Aufmerksamkeit gebe ich keiner Partei – schon gar nicht der AfD“. Für Carl-Jürgen P. ist das Wahlergebnis sogar ein Ansporn: „Erst recht hinfahren und mit den AfD-Menschen ‚reden‘ oder zumindest die links-grüne Flagge zeigen. Schaumermal."