Schwarzmarkt im Berliner Freibad: Illegaler Tickethandel im Sommerbad am Insulaner
Mitarbeiter vom Wachdienst haben sich im Freibad in Steglitz ein bisschen was dazu verdient. Sie verkauften zuvor erworbene Eintrittskarten zu Wucherpreisen an Besucher weiter. Von Lorenz Maroldt
Im Sommerbad am Insulaner ist durch Checkpoint-Recherchen in dieser Woche ein illegaler Handel mit Tickets aufgeflogen: Mitarbeiter des Wachdienstes hatten gegen einen teils erheblichen Aufpreis vorab von ihnen reservierte Eintrittskarten verkauft. Angesprochen wurden Gäste, die entweder nicht elektronisch zahlen oder wegen Überfüllung keine regulären Tickets erwerben konnten. Die Bäderbetriebe, die nach einer Checkpoint-Anfrage die Vorfälle untersuchten, haben den Schwarzmarkt bestätigt. Die betreffenden Mitarbeiter würden nicht mehr in den Bädern der BBB arbeiten, der Security-Dienstleister habe „entsprechende personelle Konsequenzen“ gezogen. Und: „Ähnliche Vorfälle von anderen Bädern sind nicht bekannt.“ Jedenfalls nicht den Bäderbetrieben. Aber vielleicht Ihnen? Dann schreiben Sie uns bitte an checkpoint@tagesspiegel.de
In fünf Sommerbädern (Neukölln, Kreuzberg, Am Insulaner, Pankow, Humboldthain) testen die BBB gerade „eine nahezu vollständige Fokussierung auf Online-Tickets“ – generell muss hier das Ticket digital gebucht werden (auf Käufe im Webshop gibt es 10% Rabatt), bar bezahlte Spontanbesuche sind nur bis 10 Uhr morgens möglich. Wenn eine Obergrenze an Besuchern erreicht ist, wird der digitale Ticketverkauf unterbrochen. Bezahlt werden kann mit PayPal, Mastercard, Visa, Apple Pay und Google Pay sowie per Lastschriftverfahren über PayPal (auch ohne Account), nicht aber mit EC-Karte. Die BBB versprechen sich dadurch weniger Gedrängel am Eingang und kürzere Wartezeiten, Kritiker monieren, dass der Digitalverkauf manchen älteren und ganz jungen Kunden den Einlass erschwert und einigen sogar unmöglich macht. Die Maßnahmen sollen am Ende der Saison ausgewertet und gegebenenfalls angepasst werden. Aber wie denken Sie darüber?