Ein Projekt für CDU und SPD mit maximalem Konflikt- und Katastrophenpotential
Die GroKo in Berlin soll kommen – ob das aber auch für den Autobahnausbau in Friedrichshain gilt, ist völlig offen. Die Verkehrspolitik bleibt eine Riesen-Baustelle. Von Stefan Jacobs
Bisher nicht verkündet, aber umso spannender ist der Umgang mit der Verlängerung der A100 durch Friedrichshain. Die CDU will sie unbedingt, die SPD eiert seit Jahren, der Bundesauspuffminister liefert sie auch ohne Bestellung. Praktisch würde der Weiterbau bedeuten, mindestens zwei Milliarden Euro in (schon beim Bau extrem klimaschädlichen) Beton zu gießen, rund ums Ostkreuz wieder alles aufzubuddeln und Teile des Friedrichshainer Kiezes für viele Jahre unpassierbar und schwer bewohnbar zu machen, wenn ernsthaft ein Doppelstocktunnel quer zur Fließrichtung ins Urstromtal gegraben würde (Stichwort: „schwieriger Baugrund“). Außerdem muss an der Frankfurter Allee der Tunnel der U5 gekreuzt werden. Dass das nicht ganz trivial ist, erleben aktuell bereits die Fahrgäste der U2 am Alexanderplatz, wo bereits der Versuch eines Hochhausbaus nebenan (also ohne Unterquerung) den Tunnel absacken ließ. Ein Projekt mit noch mehr Konflikt- und Katastrophenpotential ist kaum vorstellbar.