Im Urlaub statt bei Mauerbau-Gedenken: Wegner lässt politisches Gespür vermissen

Berlin gedachte der Teilung der Stadt durch den Mauerbau. Doch der Regierende Bürgermeister war im Urlaub und ließ sich vertreten. Eine zumindest unglückliche Entscheidung. Ein Kommentar von Daniel Böldt.

Im Urlaub statt bei Mauerbau-Gedenken: Wegner lässt politisches Gespür vermissen
Franziska Giffey vertrat den Regierenden Bürgermeister Kai Wegner am Sonntag bei der Gedenk-Veranstaltung zum Jahrestag des Mauerbaus. / Foto: Imago images / Frank Gaeth

Der 13. August 1961 war ein Tag, der die jüngere Geschichte der Stadt prägte wie kaum ein anderer. Am Sonntag gedachte Berlin am Jahrestag des Mauerbaus der zahlreichen Opfer des SED-Regimes. Axel Klausmeier, Direktor der Stiftung Berliner Mauer, brachte die Gewalttätigkeit der Grenze, die Berlin bis 1989 teilte, während einer Andacht in der Kapelle der Versöhnung auf den Punkt: „Die erste von insgesamt mindestens 140 Mauertoten, Ida Siekmann, starb hier in der Bernauer Straße, am 22. August, nur neun Tage nach der Schließung der Sektorengrenze, auf ihrer Flucht von Berlin nach Berlin.

Bei der Gedenkveranstaltung nicht dabei war der Regierende Bürgermeister Kai Wegner. Der CDU-Politiker ist im Urlaub – was sein gutes Recht ist. Und dennoch: Gerade als neuer Regierender einen der wichtigsten Gedenktage für die Stadt zu verpassen, ist zumindest unglücklich. Wegner lässt das vermissen, was ihn in den vergangenen Monaten oft ausgezeichnet hat: politisches Gespür. Vertreten wurde der Regierende von Bürgermeisterin Franziska Giffey. Für die CDU war unter anderem Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch vor Ort.