Elektronische Werbetafeln sind gewaltige Stromfresser
Trotz der angespannten Energieversorgung brennen die meisten Leuchtreklame-Schilder weiter. Der Checkpoint zeigt, wie viel Strom sie tatsächlich verbrauchen. Von Lotte Buschenhagen und Stefan Jacobs
Nächsten Dienstag will der Senat beschließen, wo und wie Berlin im Winter Energie spart. Dabei drängen sich die allenthalben strahlenden Reklametafeln (gegen die nach erster Einschätzung der Verwaltung wenig auszurichten sei) auf fast schon obszöne Weise ins Blickfeld. Das gilt erst recht für ihren Stromverbrauch: „So eine digitale Werbetafel verbraucht so viel Strom wie 10 Einpersonen-Haushalte, die großen mit 40.000 kWh so viel wie 30“, twitterte der Pressereferent der Hamburger Architektenkammer. Eine CP-Nachfrage bei der Initiative „Hamburg werbefrei“ bestätigt – unter Verweis auf Unterlagen der Firma Wall – das Ausmaß der Stromfresserei. Bei beidseitig leuchtenden Werbetafeln ist der Verbrauch sogar doppelt so hoch, während beleuchtete analoge Plakate mit knapp 600 kWh auskommen.