Die Grünen und der Queerbeauftragte: In Berlin für überflüssig erachtet, im Bund gefeiert!

Die Grünen kritisieren die Ernennung eines Berliner Queerbeauftragten, etwa wegen der fehlenden Einbindung der Community. Anders sieht die Partei das beim Bundesbeauftragten. Von Julius Betschka.

Die Grünen und der Queerbeauftragte: In Berlin für überflüssig erachtet, im Bund gefeiert!
Foto: Fionn Grosse

Wie der feine Unterschied aussieht zwischen Regierung und Opposition? Na, und zwar so: Berlin hat seit Dienstag einen ersten Queerbeauftragten (kommt von der SPD). Die Berliner Grünen, die auf Bundesebene seit 2021 den ersten Queer-Beauftragten (aus ihrer Partei) stellen, finden den Posten in Berlin plötzlich überflüssig: „Berlin hat starke queere Strukturen, die politisch und finanziell weiter ausgebaut werden müssten, anstatt Geld für einen Beauftragten zu investieren, dessen Aufgaben losgelöst von den Bedarfen der Community vorgegeben werden und dessen Notwendigkeit fraglich ist“, schreibt die Grünen-Fraktion nach seiner Ernennung.

Sie kritisiert auch, dass Alfonso Pantisano (Ex-Bundesvorstand des Lesben- und Schwulenverbandes) einfach so von der SPD ernannt wurde, statt in einem umfangreichen Beteiligungsprozess aus der Mitte der queeren Community urgewählt zu werden.