Mehr als doppelt so viele Beschwerden über die Post wie im vergangenen Jahr

Noch ist 2022 nicht zu Ende, aber schon jetzt haben sich tausende Berliner bei der Bundesnetzagentur beklagt. Der Grund: mangelhafte Briefzustellung. Von Stefan Jacobs

Mehr als doppelt so viele Beschwerden über die Post wie im vergangenen Jahr
In Berlin bleiben Briefkästen derzeit ungewöhnlich lange leer – coronabedingt, sagt die Post. Foto: Imago/PantherMedia/Richard Kittenberger

Nach der Meldung über tage- bis wochenlang stille Post (CP vom Dienstag) hat’s im elektronischen CP-Briefkasten gerappelt. Besonders prekär scheint die Lage in Kreuzberg zu sein. Die Post antwortete postwendend, dass coronabedingt einiges ausgefallen sei, aber „eine Versorgungslücke über mehrere Wochen können wir nicht bestätigen“. Eine Auskunft der Bundesnetzagentur zeigt das Ausmaß der Probleme: Von Januar bis September seien aus Berlin 2472 Beschwerden über die Post eingegangen – mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr und besonders gehäuft im September. Anders als bei den 2021er-Beschwerden sei es in diesem Jahr überwiegend ums Thema Brief gegangen und seltener um Pakete. Die Netzagentur habe schon mehrere lokale „Anlassprüfungen“ absolviert, weitere seien absehbar. Allerdings kann die Behörde die Post zwar wegen der Mängel in die Mangel nehmen, aber keine Abhilfe erzwingen.