Die Idee ist gut, aber ist Berlin bereit? Einschränkungen und offene Fragen beim Null-Euro-Ticket
Gestern berichtete Kollege Christian Latz an dieser Stelle, dass Berlin erwägt, das bundesweite Neun- zum Null-Euro-Ticket zu machen. Drei Monate würden Berliner*innen dann umsonst durch Berlin fahren. Durch ganz Berlin? Nein, nur durch den Tarifbereich AB, wie sich jetzt herausstellte. Der Grund: Brandenburg will offenbar nicht mitziehen. Das geht aus einer Besprechungsunterlage von Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) hervor. AB heißt übersetzt: Nur Innenstädter*innen würden profitieren. Wer ein ABC-Abo oder mehr braucht, könnte dann nur das normale Neun-Euro-Ticket in Anspruch nehmen. Hier können Sie mehr dazu lesen.
Und auch sonst ist noch einiges offen. Was eigentlich mit Sozialticket-Nutzenden sei?, fragt Checkpoint-Leserin Eva S. Und Rosa P. will wissen, „inwiefern wir Studierende davon profitieren werden? Wir haben zwar in der Überzahl kein Auto, sind aber trotzdem von steigenden Preisen, Heizkosten etc. betroffen.“ Zwei wichtige Fragen, Antworten gibt es bisher keine, die Senatsverwaltung für Verkehr bittet um Verständnis: Es handele sich noch um Überlegungen, „weder stehen Details fest noch ist klar, ob bestimmte Modelle überhaupt in dem sehr engen Zeitfenster, das zur Verfügung steht, und den vielen zu beteiligenden Stellen zustande kommen könnten“, schreibt Sprecher Jan Thomsen.
Klar, Verständnis haben wir – aber die Frage, ob und wie diejenigen die Preisnachlässe bekommen, die sie am dringendsten benötigen, ist kein Detail. Wie so oft scheint in Berlin auf den zweiten Blick vieles vage. Die Idee ist gut, aber ist die Stadt bereit?