Referendariats-Bewerber nackig gemacht: Datenpanne am Berliner Kammergericht

Am Oberlandesgericht bekamen jüngst alle Kandidaten auf der Ausbildungs-Warteliste eine Erinnerungsmail  – leider waren darin aber alle Empfänger sichtbar. Von Julius Betschka

Referendariats-Bewerber nackig gemacht: Datenpanne am Berliner Kammergericht
Weniger prächtig als die Räume des Kammergerichts steht es um die Daten-Handhabung der Institution. Foto: Tagesspiegel/Mike Wolff

Datenschutz wird an Berlins Gerichten bekanntlich ganz groß geschrieben: Am Kammergericht bekamen jüngst alle Kandidaten auf der Warteliste für ein Referendariat eine Erinnerungsmail. Leider waren darin aber alle Empfänger sichtbar. Damit das auch jeder merkt, schickte das Gericht noch eine Mail hinterher, in der auf den misslichen Fehler hingewiesen wurde und vor „Missbrauch“ gewarnt wurde. Der Fall erinnert an das Gesundheitsamt Friedrichshain-Kreuzberg: 2021 schrieb es nach einer Sexparty im Berghain alle Teilnehmer an, weil es dort zu Coronafällen kam – alle Mailadressen waren sichtbar.