Zu arm oder krank, um Geldstrafe zu begleichen: 347 Menschen verbüßen derzeit eine Ersatz-Freiheitsstrafe in Berlin

Krankheits- oder armutsbedingt können Betroffene ihre Geldstrafen oft nicht bezahlen und sitzen so ein. Aus der Politik kommen nun Vorschläge, dies zu ändern. Von Nina Breher

Zu arm oder krank, um Geldstrafe zu begleichen: 347 Menschen verbüßen derzeit eine Ersatz-Freiheitsstrafe in Berlin
347 Menschen sitzen berlinweit derzeit eine „Ersatz-Freiheitsstrafe“ in JVAs wie der in Moabit ab. Foto: Imago/Steinach

„Das ist Hayri T., 42 Jahre alt, Vater von zwei Kindern. Er sitzt in Berlin im Gefängnis, weil er eine Geldstrafe nicht bezahlen kann“, schreibt Journalist und Autor Ronen Steinke bei Twitter. T. war betrunken auf seinem Fahrrad mit einem Krankenwagen zusammengestoßen, Sachschaden 2000 Euro. Das Gericht verurteilte ihn zu weiteren 1500 Euro Geldstrafe.