Zwei weitere Haus-Vorkäufe in Kreuzberg gescheitert
Wieder habe es laut Baustadtrat Schmidt „erhebliche Sanierungskosten“ gegeben. Ein Haus geht nun – trotz Mieterprotesten – an „Rocket Internet“.

Es ist die nächste große Niederlage für den Baustadtrat Florian Schmidt. Oder vielmehr: die nächsten beiden. Nach der Rigaer Straße 101 zieht der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg auch bei zwei Häusern in der Urbanstraße das Vorkaufsrecht zurück. „Auch hier gab es erhebliche Sanierungskosten, die einen Erwerb erschwert haben“, schrieb mir Schmidt am Abend. „Der Zuschuss des Landes hätte sehr viel höher sein müssen als mit dem Senat verabredet.“
Im Fall der Urbanstraße 67 geht das Haus, das aus zwei Wohn- und einem Fabrikgebäude besteht, nun also doch an die Start-up-Schmiede „Rocket Internet“. Die Mieter hatten sich monatelang dagegen gewehrt – und gefeiert, als der Bezirk Anfang Juli das Vorkaufsrecht zog. Alles umsonst? Nein, sagt Florian Schmidt. Von Scheitern könne keine Rede sein: In beiden Fällen gebe es eine Abwendungserklärung der Verkäufer, die Mieter vor Mietsteigerungen schützen soll. „Wir arbeiten gewissenhaft, wenn auch in einer sehr komplexen Gemengelage.“ Derzeit allerdings vor allem an der Verunsicherung der Mieter.