Nach Unterstützerbrief für Raed Saleh: Gegenkandidaten um Berliner SPD-Vorsitz prüfen Rechtsmittel
Für die bevorstehende Wahl des Vorsitzes schickte die Spandauer SPD einen Unterstützerbrief für ihren Kreisvorsitzenden Saleh ab. Sprecher Kleindiek prüft rechtliche Schritte. Von Lorenz Maroldt.
Tatsächlich aber packt so manchen gestandenen Sozialdemokraten das Grauen zurzeit eher beim Anblick der eigenen Partei. Neustes Beispiel: Spandaus Ex-Bürgermeister Helmut Kleebank und Spandaus Vize-Bürgermeisterin Carola Brückner verschickten einen Unterstützerbrief für Raed Saleh und seine Co-Kandidatin Luise Lehmann über den Verteiler der Spandauer SPD und teilten dazu mit: „Dass Raed unser Kreisvorsitzender ist, ist dabei erst einmal nebensächlich.“ Selbstverständlich!
Das sieht das Gegenkandidatenduo Martin Hikel und Nicola Böcker-Giannini allerdings völlig anders – sie baten den früheren Staatssekretär Ralf Kleindiek, der als ihr Sprecher fungiert, rechtliche Schritte zu prüfen. Kleindiek spricht von einem „klaren Foulspiel“ und rät davon ab, Saleh zu wählen: „Es sollen sich alle überlegen, ob sie jemanden zum Vorsitzenden machen wollen, der so etwas macht.“ Salehs Landesgeschäftsführer Sven Heinemann vermag dagegen wiederum keinen Verstoß zu erkennen (Überraschung!).
Es kommentiert das dritte der Kandidatenduos, Jana Bertels (Vorsitzende der Berliner SPD-Frauen) und Kian Niroomand (SPD-Kreisvorsitzender von ChaWi): „Unsere stolze Partei hat Besseres verdient.“
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