Anomalie im Berliner Haushalt: Warum die Finanzverwaltung für den Zoo verantwortlich ist

Sogar Finanzsenator Evers wundert sich, warum nicht Umwelt- oder die Wirtschaftsverwaltung für den Zoo zuständig sind. Grund dafür ist eine Vereinbarung mit dem Berliner Tierpark. Von Daniel Böldt.

Anomalie im Berliner Haushalt: Warum die Finanzverwaltung für den Zoo verantwortlich ist
Foto: IMAGO

Berliner Parlament und Regierung befinden sich bekanntlich in der Sommerpause. Zeit also, mal den wirklich wichtigen Fragen nachzugehen. Wie zum Beispiel: Warum ist eigentlich die Finanzverwaltung für die Zuwendungen an den Zoo verantwortlich?

Die Zuständigkeit für die zahlreichen Vereine und Träger, die Geld vom Land Berlin bekommen, richtet sich in der Regel nach Fachzuständigkeit. Nur für den Zoo ist nicht etwa die Umwelt- oder die Wirtschaftsverwaltung zuständig, sondern eben die Finanzverwaltung – worüber sich selbst Senator Stefan Evers (CDU) bei einer Veranstaltung der IHK kürzlich wunderte.

Da sich der Checkpoint auch als Bildungsnewsletter und Verbreiter von Berlin-Angeberwissen versteht, haben wir nachgeforscht. Grund für die Anomalie: Nach der Wende übernahm zunächst das Land Berlin den (Ost-Berliner) Tierpark. 1994 wurde die inzwischen gegründete Tierpark Berlin-Friedrichfelde GmbH dann an die Zoologischer Garten Berlin AG veräußert. Mit einer Bedingung: Das Land – und in dem Fall: die Finanzverwaltung – gleicht die jährlichen Betriebsverluste des Tierparks aus. So ist es bis heute. Im vergangenen Jahr erhielt der Tierpark rund 6,6 Millionen Euro vom Land. Törööö!