Auftrittsverbot für linke Punkband in Spandau
Nur nach Hause geh’n wir nicht. Was Berlin-Barde Frank Zander den Fans von Hertha BSC vorsingt (obwohl die Spiele derzeit eher zum Weglaufen sind), bringt die CDU-Fraktion zum Tanzen. Die feierte gestern Abend unter Zanders Motto im Technoschuppen Tresor das Ende der Sperrstunde in Berlin vor 70 Jahren (Fotos hier). Nur bis Spandau reichten die Boxenbässe nicht, denn hier setzte die gleiche CDU zur gleichen Zeit ein Auftrittsverbot der linken Punkband „Feine Sahne Fischfilet“ in der Zitadelle durch. Die Musiker hatten die Festung bei ihrem Konzert am 23. August mit Bengalos gestürmt, Bierflaschen ans Publikum verteilt und Schnaps aus einem Feuerlöscher gespritzt. Sänger Jan „Monchi“ Gorkow hatte zuvor die Bierpreise auf der Zitadelle als „Katastrophe“ bezeichnet. Spandaus CDU-Stadtrat Gerhard Hanke reagierte ernüchtert: „Sie werden diese Gruppe dort nicht mehr sehen, das kann ich Ihnen zusagen“, versprach er am Mittwochabend auf eine AfD-Anfrage, wie Bezirksreporter Robert Klages berichtet. Veranstalter und Punker hätten gegen die Auflagen des Bezirksamts verstoßen, lautete Spandaus letztes Wort. In Punkow wär das nicht passiert.