Berliner SPD will keine neuen Mitglieder: Kreisverband Charlottenburg-Wilmersdorf lehnt elf Anträge ab
Hinter der unbegründeten Massenablehnung könnten taktische Motive stecken: Möglicherweise sollen neue potenzielle Mehrheiten verhindert werden, die bestehende Absprachen gefährden könnten. Von Lorenz Maroldt und Jessica Gummersbach.
Der SPD geht’s offenbar zu gut: Nach Checkpoint-Informationen wurden im Kreisverband Charlottenburg-Wilmersdorf gerade elf Mitgliedsanträge ohne Begründung per Mail abgelehnt. Einige der Antragsteller hatten vor der Ablehnung sogar schon ihr Parteibuch zugeschickt bekommen. Am Wohnort der Antragsteller (darunter ein Filmproduzent, der Sohn eines früheren Senators und eine Studentin aus sozialdemokratischem Elternhaus) kann es nicht liegen: Alle wohnen dort, wo sie ihren Antrag gestellt haben, nämlich in Grunewald – im Gegensatz zum dortigen Vorsitzenden, der die Ablehnungs-Mail gemeinsam mit seiner Co-Vorsitzenden unterzeichnet hat.
Im Hintergrund der unbegründeten Massenablehnung könnten die Nominierungen für die Wahlen im kommenden Jahr stehen (auch die Vorsitzenden haben Ambitionen auf ein Mandat).