Senat steigert Frauenanteil in Führungspositionen
Es tut sich was in den Berliner Ämtern: Der Frauenanteil im höheren Dienst liegt inzwischen bei 64 Prozent. Aber wie steht es um Familienfreundlichkeit? Von Ann-Kathrin Hipp

„Ist der Senat der Überzeugung, dass dem verfassungsmäßigen Gebot der Gleichstellung der Geschlechter vollumfänglich nachgekommen wird?“, fragt Maren Jasper-Winter (MdA FDP). Die Antwort, die dem Checkpoint exklusiv vorliegt, zeigt: Zumindest tut sich was. Demnach lag der Frauenanteil in der Haupt- und Bezirksverwaltung im Jahr 2020 bei 58,8 Prozent. Im höheren Dienst ist der Anteil von 57 Prozent im Jahr 2010 auf 64 Prozent im Jahr 2020 gestiegen, bei den Referatsleitungen von 26 Prozent auf 64 Prozent, bei den Abteilungsleitungen von 24 auf 41. Die vom Land zu besetzenden Mitglieder in Aufsichts- und Entscheidungsgremien sind zu 54 Prozent weiblich.
Was bis dato noch fehlt, sind familienfreundliche Siegel und Zertifikate, die laut Senat „durchaus auch im Öffentlichen Dienst einen vielseitigen und anregenden Beitrag leisten, um Unternehmenskulturen familienfreundlich zu entwickeln“. Von 20 Senatsverwaltungen und Dienststellen haben nur fünf eine Zertifizierung durchgeführt und erhalten, acht planen das nicht einmal. Und von den zwölf Berliner Bezirksämtern sind nur zwei zertifiziert. „Das ist uns viel zu unambitioniert“, kommentiert Jasper-Winter. Der Senat gibt zumindest an, ein landesweites Siegel implementieren zu wollen. Irgendwann.