Berlin bremst beim „Blitzermarathon“: Polizei sieht keine nachhaltige Wirkung für die Verkehrssicherheit
Neben einigen anderen Bundesländern, nimmt auch Berlin an der „Speedweek“ nicht teil. Die Raserei würde dadurch nicht gestoppt werden, stattdessen soll eine Ganz-Jahres-Lösung her. Von Robert Ide und Lotte Buschenhagen

Am Himmel donnert es wieder. Und in ganz Deutschland wird in diesen Tagen mehr geblitzt: Der „Blitzermarathon“ und die „Speedweek“ soll die Raserei mit Autos stoppen. Einige Bundesländer bremsen die bekannte Polizeiaktion allerdings aus: Sachsen, Bremen, das Saarland, Niedersachsen – und Berlin. Gibt es auf den Straßen der Hauptstadt etwa keine Tempoverstöße mehr? Doch, sagt die Berliner Polizei auf Checkpoint-Anfrage. Aber die Evaluation vergangener Einsätze habe gezeigt, „dass durch vermehrte Geschwindigkeitskontrollen an einem bestimmten Tag oder in einer bestimmten Woche keine nachhaltige Wirkung für die Verkehrssicherheit zu erzielen ist“. Die wenigen Fahrer, die durch die Aktion überhaupt gebremst worden seien, hätten spätestens am nächsten Tag wieder aufs Pedal gedrückt. Daher setze die Polizei jetzt auf eine „365-Tage-Strategie“: Mit dieser müssten Temposünder jederzeit mit einem Blitzer rechnen. Eine Evaluation, wie wirksam diese Strategie wirklich ist, gibt es allerdings auch nicht.