Neuer Ärger für den Senat an der Schlossfreiheit
Die Anwälte der Architekten kritisieren die diversen Umbauten für ein Flussbad am Schlossplatz. Auch das Kanzleramt hat sich eingeschaltet. Von Lorenz Maroldt.
Mit seinen teuren Flussbad-Plänen geht der Senat immer mehr baden – jetzt gibt es auch noch Ärger wegen des benachbarten Freiheits- und Einheitsdenkmals (im Bau): Im Auftrag der Wettbewerbsgewinner Milla/Waltz droht die Kanzlei Kapellmann der Bauverwaltung rechtliche Schritte an, „um das Denkmal vor der geplanten Entwürdigung zu schützen“. In einem Schreiben (liegt dem Checkpoint vor) konkretisiert eine Juristin die Vorwürfe: Durch den Bau der Freitreppe, eines Aufzugturms und Fahrradständern sowie die Pflanzung von Bäumen „werden Urheberrechte verletzt“ – die Arbeitsgemeinschaft sieht demnach „die geistige Substanz des schöpferischen Werks beeinträchtigt“.
Zuvor hatte sich bereits das Kanzleramt an Berlins Stadtentwicklungs-Staatssekretärin Regula Lüscher gewandt – Günter Winands, Amtschef von Kulturstaatsministerin Monika Grütters, erinnerte den Senat in scharfem Ton („ist nicht akzeptabel“) daran, dass die Funktion des Denkmals „als Gedenk- und Erinnerungsort“ bei der Flussbad-Planung „angemessen berücksichtigt“ werden muss. Dem aber, so heißt es in dem Schreiben (liegt dem CP ebenfalls vor), werde „in keiner Weise Rechnung getragen“.