Drogenreport Berlin: Die meisten Rauschgiftdelikte gibt es in Friedrichshain-Kreuzberg – gefolgt von Mitte und Neukölln
Die Innenstadtbezirke stehen an der Spitze der Drogenstatistik. Allein in Friedrichshain-Kreuzberg registrierte die Polizei mehr als 4700 Delikte. Bei Crack führt Mitte die Liste an. Von Lorenz Maroldt.

Werfen wir einen Blick in die Unterwelt: Laut einer noch unveröffentlichten Statistik der Innenverwaltung ist Friedrichshain-Kreuzberg der bedröhnteste Bezirk Berlins: 4746 Rauschgiftdelikte wurden hier im vergangenen Jahr registriert. Auf Platz zwei und drei folgen Mitte (3337) und Neukölln (2005). Am Ende der Tabelle stehen weit abgeschlagen Steglitz-Zehlendorf (456) und Marzahn-Hellersdorf (459). Offen bleibt allerdings, wieviel Champagner stattdessen im reichen Südwesten geschnupft wird – und ob im fernen Osten tatsächlich weniger Drogen konsumiert werden oder ob die Dealer einfach nur geschickter sind (bzw. die Polizei dort bereits aufgegeben hat).
Die meisten Vergehen beziehen sich auf Cannabis – das dürfte sich demnächst aber ändern, der Bundesrat hat am Freitag der Legalisierung zugestimmt. Was genau von April an bei Anbau, Bezug und Konsum erlaubt ist, hat Caspar Schwietering hier für Sie zusammengestellt.
Doch auch beim Kokain gab’s im vergangenen Jahr viele Treffer, 1396 insgesamt – 789 davon fallen allein auf Friedrichshain-Kreuzberg. Berlins Crack-Capital dagegen ist, jedenfalls bei den registrierten Vergehen, mit weitem Vorsprung der Bezirk Mitte (Q: Drs. 19/18483, MdA Stefanie Bung). Auch Crack basiert auf Kokain, ist aber viel gefährlicher – und verbreitet sich rasant. Wie das Zeug wirkt, was da auf die Stadt zukommt und womit der Senat gegensteuern kann, beschriebt Hannes Heine heute hier in seinem Kommentar.