Dennis Buchner: Ein „Ultra“ wird Parlamentspräsident
Mit rüden Verbalattacken machte Buchner bisher von sich reden. Dass er nun Parlamentspräsident Wieland nachfolgen soll, wirft Fragen auf. Von Lorenz Maroldt.

Einen spannenden Sonntag verbrachte der designierte Abgeordnetenhauspräsident Dennis Buchner – als Fan des 1. FC Köln feierte der sportpolitische Sprecher der SPD-Fraktion nach einem 0:2-Rückstand gegen Leverkusen noch zwei Modeste-Tore zum Ausgleich.
Wie eine feinsinnige Gegneranalyse aus der Südkurve kommt auch rüber, was Buchner über die politische Konkurrenz, über Medien, über „Rechte“ inklusive der CDU und Sonstige denkt, sagt und schreibt, deren Meinung er nicht teilt – hier eine kleine Auswahl: Wir treffen da auf „Idioten“, „Lügner“, „Kasperle“, „Arschlöcher“, „It-Boys von Blöd-TV“, „Gehirnamputierte“, „Phrasendrescher“, „Hetzer“, „Orks“ sowie „unfähige“, „widerliche“ Leute mit „totalem Sockenschuss“, die nichts andere im Sinn haben, als dass die SPD „auf die Fresse bekommt“. Was den früheren SPD-Landesgeschäftsführer völlig fertig macht: dass „teilweise in derselben Zeitung zwei unterschiedliche Kommentare erscheinen“. Tja, wer kennt das nicht? Diese blöde Meinungsvielfalt kann einen wirklich zutiefst irritieren.
Für die Abteilung Attacke ist Buchner also bestens geeignet, bei den Ultras wäre er der Mann mit dem Megafon. Aber im Parlament als Moderator am Mikrofon? Ein Heimspiel wird das nicht.