Exklusiv: Sabine Weißler ist keine „Straßenumbenennungskönigin“

Post vom Bezirksamt Mitte – die Rechtsabteilung schreibt mit Datum vom 10. Januar:

Sehr geehrter Herr Maroldt, in der heutigen Ausgabe ihres ‚Checkpoint‘ berichten Sie zu den Straßenumbenennungen im Afrikanischen Viertel in Berlin-Wedding. Ihre Darstellung ist in Teilen unwahr und ehrverletzend. Sie schreiben: ‚Straßenumbenennungskönigin Sabine Weißler hat sich die Widersprüche der Weddinger Bürgerinnen und Bürger vergolden lassen.‘ Dazu stellt Frau Weißler fest: Die Bezeichnung ‚Straßenumbenennungskönigin‘ ist ehrverletzend. Frau Weißler ist in Ihrer Funktion als Bezirksstadträtin tätig geworden, zu deren Aufgaben auch Straßenumbenennungen gehören. Die Formulierung ‚hat sich die Widersprüche … vergolden lassen‘ erweckt den Eindruck einer persönlichen Bereicherung. Dies trifft nicht zu. (…) Die Einnahmen fließen dem Land Berlin in den allgemeinen Haushalt zu. Der entstandene Eindruck, Frau Weißler habe sich durch die Gebühren bereichert, ist ebenfalls als ehrverletzend zu bewerten.“

Der Checkpoint hat selbstverständlich umgehend eine Expedition in den Wedding organisiert, um die Sache aufzuklären, Majestätsbeleidigung ist schließlich ein ernster Vorwurf. Und tatsächlich, wir haben uns da vertan: Frau Weißler ist Königin des Grünflächenamts, und sie hat nie Goldmünzen armer Bürger in einer Schatztruhe unter ihrem Thron versteckt.

Apropos Grünflächenamt – die Linksfraktion Mitte twittert gerade: „In Berlin-Mitte gibt es Grünflächen, die sich durch eine hohe Betondichte auszeichnen.“ Also Grauflächen, gewissermaßen. Aber das ist wieder eine andere Geschichte.