Zapfenstreich für Afghanistan-Heimkehrer abgesagt
Der „Willkommens-Appell“ für die Afghanistan-Streitkräfte findet doch nicht statt – die Bundewehr konzentriere sich „mit voller Kraft“ auf die Evakuierung des Landes. Von Lorenz Maroldt

Der „Willkommens-Appell“ plus Zapfenstreich für die Afghanistan-Heimkehrer (Ortskräfte waren nicht gemeint) ist offiziell abgesagt, und auch die „Allgemeinverfügung“, mit der das Regierungsviertel aus Gründen der „Ehre“ am 31.08. zur demofreien Ruhezone deklariert wurde, wurde jetzt per Amtsblatt-VÖ aufgehoben. Es darf also hemmungslos gehupt werden. In einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums heißt es dazu, die Bundewehr konzentriere sich „mit voller Kraft“ auf die Evakuierung, mit anderen Worten: Für staatliches Tschingderassabumm ist gerade nicht so die richtige Zeit. Das Schreiben schließt mit einer Generalexkulpation gegenüber der wieder ausgeladenen Feiergemeinde, deren unachtsamer Zynismus sich angesichts der Lage in Kabul nicht erst auf den zweiten Blick erschließt: „Etwaige Unannehmlichkeiten bitten wir zu entschuldigen.“