Nach Tod eines Kindes in Berlin: Berufungsverhandlung gegen Autofahrer steht bevor

Der Vater der bei einem Autounfall getöteten Louisa sammelte im Oktober Spenden für das Berungsverfahren. Am 25.06. wird der Fall vor dem Landgericht neu verhandelt. Von Stefan Jacobs
 

Nach Tod eines Kindes in Berlin: Berufungsverhandlung gegen Autofahrer steht bevor
Landgericht Berlin Foto: imago/STPP

Mehr als 2000 Menschen haben sich beteiligt, nachdem der CP im Oktober über die Spendenaktion berichtet hatte, mit der der Vater der getöteten Louisa Geld sammelte fürs Berufungsverfahren gegen den Mann, der im April 2022 die Elfjährige auf der Landsberger Allee überfahren hatte – mit überhöhtem Tempo an einer Ampel, die für ihn seit 24 Sekunden Rot zeigte. Der Täter war zu neun Monaten Haft auf Bewährung und zwei Jahren Führerscheinsperre verurteilt worden. Der Fachverband FUSS e.V. hatte sich dem Spendenaufruf des Vaters angeschlossen.

Nun folgt die nächste Instanz: „Am 25.6. können die Leute in der öffentlichen Verhandlung vor dem Landgericht sehen, wofür ihr Geld verwendet wird“, sagte Louisas Vater dem CP. Er hoffe, dass die Tat diesmal anders beurteilt werde als vor dem Amtsgericht: Entweder, die Justiz glaube dem Autofahrer seine Version eines Aussetzers („Ich habe vor meinem geistigen Auge meine Ampel auf Grün schalten sehen“, sagte der Täter in der ersten Verhandlung) und ziehe dauerhaft seinen Führerschein ein. Oder sie gehe davon aus, dass er billigend in Kauf genommen habe, dass bei seiner Rotfahrt jemand zu Schaden kommen kann. Darauf stünde eine höhere Strafe.