Welcher Partei ist Spitzenreiterin bei der Pappschlacht?
In welchem Bezirk gibts eine regelrechte Plakatschwemme? Und welche politische Gruppierung hängt am häufigsten? Der Detailcheck zur Wahlwerbung in Berlin. Von Lorenz Maroldt
Quasi über Nacht war am 10. August in Berlin ein Plakatwald gewachsen. Eine Checkpoint-Analyse (Datenbasis: Einzelangaben Bezirke, Verkehrsverwaltung, DS 18/28437 MdA Luthe, Bund, AgH und BVV) zeigt jetzt einige interessante Details:
Wir beginnen mit den Großplakaten (von denen mit großem Abstand die meisten in Charlottenburg-Wilmersdorf aufgestellt wurden, die wenigsten in Mitte):
1. CDU: 1065, die meisten (164) in Spandau, die wenigsten (33) in Mitte.
2. SPD: 1039, die meisten (182) in Neukölln, die wenigsten (37) in Lichtenberg und Steglitz-Zehlendorf.
3. Linke: 657, die meisten (142) in MaHe, die wenigsten (29) in SZ
4. FDP: 496, die meisten (113) in ChaWi, die wenigsten (12) in Lichtenberg
5. Grüne: 388, die meisten (57) in Tempelhof-Schöneberg, die wenigsten (21) in SZ
6. AfD: 124, die meisten (38) in TS, die wenigsten (0) in Lichtenberg
Besonders bemerkenswert: Die Tierschutzpartei ragt unter den „Sonstigen“ mit 276 Großplakaten ganz klar heraus (ziemlich gleich verteilt über fast alle Bezirke) und hat sogar mehr aufgestellt als die AfD.
Zu den Kleinplakaten:
1. SPD: 56.375 (1 Bezirk ohne Angaben)
2. CDU: 51.545 (2 Bezirke ohne Angaben)
3. Linke: 38.750
4. AfD: 33.000
5. Grüne: 31.695
6. FDP: 26.400
Und auch hier liegt die Tierschutzpartei bei den „Sonstigen“ mit 21.295 Plakaten klar an der Spitze.
Oft heißt es ja, Plakatwerbung im Wahlkampf sei stumpf und überflüssig. Aber vielleicht liegt ja hier eine Erklärung für die überraschenden Umfragen der letzten Tage, bei denen die bisher nahezu unbekannte Tierschutzpartei bei der Sonntagsfrage plötzlich auf 3% der Stimmanteile kam (und Anlauf nimmt zum Sprung über die 5%-Hürde – alle Umfragen, Prognosen und Analysen finden Sie ständig aktualisiert hier).