Dienstwagen als Arbeitsplatz: Warum Berlins Bezirksbürgermeister nicht Fahrradfahren

Per Auto zum nächsten Termin gefahren werden, lässt Zeit zum Arbeiten. So verteidigen fast alle Berliner Bezirke die Dienstwagen für Bürgermeister. Nur drei Bezirke machen es anders. Von Ann-Kathrin Hipp und Lotte Buschenhagen.

Dienstwagen als Arbeitsplatz: Warum Berlins Bezirksbürgermeister nicht Fahrradfahren
Foto: Gregor Fischer/dpa

Ganz anderes Thema: Neun von zwölf Bezirksbürgermeistern leisten sich einen Dienstwagen. Zwei Drittel davon fahren rein elektrisch – den teuersten fährt Oliver Igel(SPD) in Treptow-Köpenick für 804,40 Euro im Monat (Q: Anfrage Tommy Tabor, AfD). Warum kein Rad? „Der Dienstwagen erfüllt die Funktion als mobiler Arbeitsplatz, an dem Vorlagen und Protokolle gelesen und korrigiert sowie (vertrauliche) Dienstgespräche per Mobilfunk geführt werden“, heißt es aus Charlottenburg-Wilmersdorf. Die meisten anderen Bezirke sehen das ähnlich. „Vor dem Hintergrund der nicht nur angestrebten, sondern verinnerlichten Einhaltung der Straßenverkehrsordnung wäre dies bei der Nutzung eines Fahrrades zur Wahrnehmung dienstlicher Termine nicht abbildbar“, schreibt Marzahn-Hellersdorf. In Pankow, Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg arbeiten sie dann wohl einfach weniger.