Fußgängerzonen in Paris kein Vorbild: Berliner Verkehrsverwaltung will Straßen nicht „wahllos sperren“

500 neue autofreie Straßen wie in Paris? Nicht in Berlin. Wenn autofrei, dann mit Konzept, sagt die Verkehrsverwaltung und verweist auf den Masterplan für Berlins historisches Zentrum. Von Daniel Böldt und Christian Latz.

Fußgängerzonen in Paris kein Vorbild: Berliner Verkehrsverwaltung will Straßen nicht „wahllos sperren“
Foto: Imago / Stefan Zeitz

Noch mal ein Blick über den Berliner Tellerrand. Paris will 500 neue autofreie Straßen einrichten, berichteten wir gestern. Sollte die Verkehrswende à la francaise ein Vorbild für Berlin sein, wollten wir von der Senatsverkehrsverwaltung wissen. „Wir sperren nicht wahllos eine Straße um des Symbols willen“, stellt deren Sprecher Michael Herden erstmal klar. Wenn autofrei, dann mit Konzept.

Im Zuge des Masterplanverfahrens Mitte schaue sich der Senat dazu das gesamte historische Zentrum an. „So könnte beispielsweise herauskommen, dass am Hackeschen Markt der Autoverkehr reduziert wird“, erklärt Herden. Oh, la la! Aber: „Sowas müsste eben das Masterplanverfahren auf einer fachlichen Grundlage ergeben.“ Bedeutet übersetzt: Dauert noch.

Ansonsten würden Fußgängerzonen „aus unserer Sicht wohl weit überwiegend in Nebenstraßen eingerichtet werden und für die sind die Bezirke zuständig“. Diese hätten in den vergangenen Jahren bereits an vielen Stellen Durchfahrbeschränkungen – „sogenannte Poller“ – eingerichtet. Bleibt zu hoffen, dass die Verkehrsverwaltung das nicht unter „autofrei“ versteht.