Berlins heimliche HeldInnen
Vu Cao Ba hat das japanische Restaurant „Little Long“ gerade mal vor einem Jahr eröffnet. Die Einrichtung ist modern, an den Wänden hängen Bilder von japanischen Comichelden, von den Decken Lampions und grüne Pflanzen. Normalerweise wird in der Wiener Straße japanisch-europäische Fusionküche serviert, es gibt Sushi und Deftiges vom Konro-Grill. Aber Cao Ba muss das Little Long bis auf Weiteres geschlossen halten. Die Fix- und Personalkosten übersteigen die Hilfssummen der Investitionsbank deutlich. Da viele Mitarbeiter im Service Studierende auf 450-Euro-Basis waren, können für diese Arbeitskräfte keine Zuschüsse beantragt werden. „Wir können nicht sagen wie es weitergeht. In unserem Freundeskreis mussten schon Gastronomen ihre Läden schließen.“ Seit Anfang dieser Woche liefert das Little Long auch nach Hause und bereitet Speisen zur Abholung zu. Richtig gut angelaufen sei das Geschäft aber noch nicht. „Dennoch möchten wir positiv bleiben und helfen, diese Krise zu bewältigen“, sagt Cao Ba. Deswegen rollte er kürzlich in der ansonsten verlassenen Küche Sushi für Ärzte und Pflegepersonal der Charité im Virchow-Klinikum und des Vivantes-Klinikums im Friedrichshain. Außerdem sammelte er teils selbstgenähte und teils gespendete, medizinische Schutzmasken für das Krankenhauspersonal. Cao Ba hofft, den ein oder anderen Gastronomen inspiriert zu haben, sich zu engagieren, während der normale Betrieb des eigenen Restaurants noch in der Ferne liegt. (Text: Maria Kotsev; Foto: Little Long)