30 Jahre, 30 Tage

5. November 1989, 4 Tage bis zum Mauerfall – Am Wochenende reisten mehr als 10.000 DDR-Bürger in den Westen aus, am bayerischen Grenzübergang in Schirnding stehen die Ausreisewilligen kilometerweit mit ihren PKWs Schlange. Währenddessen werden Regimekritiker im Osten von den Ereignissen überfordert. Bei den ersten Thüringer Theatertagen fällt ein vorbereitetes Kabarettprogramm der Gruppe „Die Arche“ aus, weil die Komiker es zurückgezogen hatten. Der Grund: „Es war unaktuell geworden.“ Die „Wende“ in der DDR habe die Kabarettisten „hart getroffen“, sagt Rolf Dreher, der Chef der Gruppe. Hubert Kross, Chefdramaturg am Theater in Nordhausen sieht den Grund darin, dass andere Medien ihrer Aufgabe nun gerecht würden. Kabarettisten hätten dafür bisher den Ersatz geliefert.