Berlins heimliche HeldInnen

„Bei uns herrscht gerade die Ruhe vor dem Sturm“, berichtet Jennifer Rey Salazar, Krankenschwester auf einer Intensivstation in einem Berliner Krankenhaus. „Seit dem Beginn der Corona-Krise haben wir auf meiner Station zehn Beatmungsplätze dazubekommen und damit begonnen, Personal von den Peripherstationen in die Geräte einzuarbeiten. Des Weiteren haben wir momentan weniger Patienten, um Platz zu schaffen, falls Coronafälle kommen. Das normale Operationsprogramm von Eingriffen, die keine Notfälle sind, wurde auch abgesagt.“ Aktuell sei die Stimmung im Kollegium gelassen, auch wenn der Krankenstand hoch und die Organisation von Kinderbetreuung schwierig sei. „Alle sind motiviert, es anzugehen.“ Stören tut sie allerdings, dass zu wenig an die Gesundheit des Personals gedacht wird: „Materialien wie FFP2-Masken sind knapp und Desinfektionsmittel werden rationiert.“ Außerdem mache sie sich auch Sorgen, wie die Situation in Deutschland sich entwickelt. „Alle haben Angst davor, dass uns die gleiche Situation wie in Italien ereilt und wir haben nicht das Gefühl, dass unser Gesundheitssystem das aushält. Aber wir geben unser Bestes!“ (Text: pl; Foto: privat)