Berlin-Bashing aus dem hohen Norden
Zum Schluss schauen wir heute noch kurz sehnsüchtig Richtung Ostsee (ist ja hoffentlich bald Sommer)… und treffen prompt auf Schleswig-Holsteins wahlkämpfenden MP Daniel Günther. Der hat in einem Interview mit der „Zeit“ einen auf den ersten Blick bemerkenswert dorftrottelig wirkenden Satz gesagt:
„Ich merke den Kulturschock in Berlin immer wieder.“
Oje… waren die Zeiten nicht vorbei, zu denen Provinzler in der Heimat mit Berlin-Bashing punkten wollten (und es doch nie so gut konnten wie wir selbst)? Und außerdem: So viel Verve und Missgunst hätte wir dem freundlichen Herrn Günther gar nicht zugetraut. Aber halt – bevor wir uns hier ereifern, lesen wir lieber erstmal weiter… und tatsächlich: Das ist ja ganz anders gemeint! In Berlin, so Günther, „gehört Profilierung auf Kosten von anderen Parteien, auch innerhalb einer Regierung, zum guten Ton dazu – jeder will das, was an positiven Nachrichten da ist, unbedingt als Erster kommunizieren.“
Ach herrje, lieber Herr Günther – wenn Sie das mal gleich gesagt hätten, dass es Ihnen gar nicht um uns geht, sondern um den Bezirk Bundesdorf, dann hätten wir Ihre positive Nachricht selbstverständlich als Erstes kommuniziert und nicht an dieser Stelle – denn das hier ist wirklich das Letzte.